artists participating

 

I n t e r a k t i o n s - L a b o r

 

Anne-Mareike Hess

(Luxembourg)

Anne-Mareike Hess ist in Luxemburg geboren und hat ihre Ausbildung im Klassischen und Zeitgenössischen Tanz am Konservatorium (Lux), TROIS C-L (Lux) und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main 2002-2006 erhalten. Von 2008 bis 2010 studierte sie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz, Berlin (HZT)
und schloss dieses Studium mit einem Master in Choreografie ab.

Anne-Mareike arbeitete als freischaffende Tänzerin u.a. mit William Forsythe (Human Writes), Superhands und Miriam Horwitz (Nijinsky). Sie war als choreografische Assistentin für die luxemburgischen Choreografen Bernard Baumgarten und Gianfranco Celestino tätig. Ihre eigenen Choreografien (Utopie-Try Out, remember, Insightinside) wurden zu
unterschiedlichen Anlässen in Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Italien, England, Kroatien, Rumänien und Kanada aufgeführt. Außerdem wurde Anne-Mareike 2008 zur
internationalen « Dance Roads 2008 » Tour und zum Festival Repérages in Lille (Frankreich) eingeladen.

Seit 2009 kollaboriert Anne-Mareike regelmäßig mit der Regisseurin Miriam Horwitz und dem Musiker Marc Lohr. Anne-Mareike wird seit 2007 vom choreografischen Zentrum TROIS C-L (Luxemburg) unterstützt und immer wieder produziert. Außerdem wurde sie schon mehrere Male vom Ministère de la Culture (Luxemburg) und dem Fonds National Culturel gefördert.

 

website: www.annemareikehess.com

Artistic statement


Mein Hauptinteresse liegt im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Ich beobachte und hinterfrage dieses Verhältnis, entwerfe und verwerfe eigene Visionen. Ich
umkreise diese Thematik ständig und nähere mich ihr von verschiedenen Seiten, suche immer wieder neue Zugänge. Dabei bewege ich mich in ständiger Veränderung vorwärts, ein Stillstand ist nicht möglich.


Ich bearbeite dieses Thema mit und durch meinen Körper. Bewegung, Tanz, Komposition von Bewegung im Raum (Choreografie) und Komposition von Bildern (Fotografie und Video)
sind die Mittel mit denen ich mich diesem Thema immer wieder nähere. Dabei interessiert mich momentan hauptsächlich die Begegnung mit dem Anderen: ein anderer Mensch, ein anderes Material, ein anderer Raum, ein anderes Medium. In meinen bisherigen Arbeiten habe ich Rahmen geschaffen in denen sich Menschen, das Publikum und Medien (intensive Arbeit mit Klangkünstlern und Videokünstlern) begegnen. Dabei kreiere ich Situationen, welche die Akteure dann durchleben. Ich kollaboriere seit Jahren eng mit dem Musiker Marc Lohr (Schlagzeug und elektronische Musik). Zusammen suchen wir nach Formen der Kommunikation: Wir können zwei unterschiedliche Medien mit von Natur aus ganz unterschiedlichen Bedürfnissen miteinander kommunizieren?


Diese Frage weite ich auch auf alle anderen Medien aus, auch auf die neuen Medien. Dabei sehe ich jedes Medium gerne als eigenständig und möchte Hierarchien vermeiden.
In der Vergangenheit habe ich in mehreren Videoarbeiten von anderen Künstlern mitgewirkt (Wol Müller, Jan-Gunnar Sjölin, Städel Schule). Durch die Arbeit mit William Forsythe und die Ausbildung an der Frankfurter Hochschule habe ich mich verstärkt mit der CD „Improvisation technologies“ auseinandergesetzt und jetzt neuerdings mit der „Motion Bank“.
Es ist faszinierend wie die neuen Medien gerade für die Notation und Dokumentation des flüchtigen Mediums Tanz eingesetzt werden können.

Darüber hinaus interessieren mich die neuen Medien auch als eine Form des Austauschs. Gerade das Internet hat im zeitgenössischen Tanz eine wichtige Rolle übernommen. Mit
Plattformen wie „Everybodys Toolbox“ oder „Corpus web“ aber auch Youtube oder vimeo kann man Wissen und Erfahrungen weitergeben und teilen. In diesen Beispielen werden die neuen Medien mehr oder weniger als Mittel zum Zweck benutzt...mich würde in Zukunft aber auch ein Austausch mit Medienkünstlern interessieren, in dem wir uns als gleichgesetzte Partner begegnen und auf einer Ebene operieren im Moment können. Ein wichtiger Punkt für dieses Austausch ist für mich die Aktualität, d.h. das was im Moment passieren kann. Neue Medien (je nach Medium) und der Körper haben da aber eine unterschiedliche Reaktionszeit, Timing. Dies soll kein Hindernis darstellen, sondern soll bearbeitet werden, mit einbezogen werden.

Dies wären u.a. Fragen und Themen die ich gerne in der Performance Akademie zusammen mit den anderen Teilnehmern erforschen würde. Außerdem interessiere ich mich für die sich
ständig weiterentwickelnden neuen Möglichkeiten der neuen Medien, welche mir natürlich nicht alle bekannt sind. Ich bin auch neugierig darauf Künstler aus der Großregion kennen zu lernen und ganze 10 Tage arbeitend mit zusammen zu verbringen.